Gegrillter Aal mit süßer Sojasosse wird in Japan Unagi genannt

Gegrillter Aal – Unadon

Außen leicht knusprig, innen saftig, mit einer dickflüssigen, dunklen süß-salzigen Soße glasiert und intensiv im Duft.

鰻丼 Eine unvergessliche Erinnerung an den gegrillten Aal in einem Restaurant in der Ginza. Das dort servierte Hitsumabushi Menü ist eine Spezialität aus Nagoya, bei dem der über Holzkohle gegrillte Fisch auf Reis serviert und mit süßer Unagi-Soße bestrichen wird. Dazu werden Wasabi, feine Frühlingszwiebelstreifen und Suppe gereicht. Mit jedem Gang werden mehr der Zutaten zu dem Aal gegeben und so der Geschmack variiert. Einfach lecker.

Auch in Berlin findet man gegrillten Aal in einigen asiatischen Supermärkten. Nach dem Auftauen kann man diesen im Ofen oder in der Pfanne erwärmen und für Unadon oder als Sushibelag verwenden. Diese Fertigvariante ist jedoch nicht annähernd so lecker, wie selbst zubereiteter und frisch gegrillter Unagi.

Der Sommer ist in Japan die beste Zeit für Aal. Da es in Berlin sehr selten frischen, grünen, nicht geräucherten Aal zu kaufen gibt, muss man diesen bei einem Fischhändler vorbestellen. Mein Fischhändler hat mich um drei Tage Zeit gebeten, damit er wirklich gute Qualität auftreiben kann. Hier nun das Rezept für Unagi Don.

Zutaten für 200 ml Unagi-Soße (auf Vorrat)

  • 180 ml Soja Soße
  • 180 ml Mirin
  • 80 gr Zucker
  • 60 ml Sake

Zubereitung der Unagi-Soße

Für die Soße werden alle Zutaten in einen kleinen Topf gegeben und erhitzt. Die Soße sollte 30 Minuten leicht köcheln, damit die Flüssigkeit auf die Hälfte reduziert, ohne den Zucker darin zu verbrennen.

Die Mischung reicht für mehr als vier Portionen Unagi. Die restliche Soße kann abgefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie passt auch sehr gut zu gegrillten Hühnchenfleischspießen.

unagi_spiesse_katjakochtcomZubereitung gegrillter Aal

  1. Der Aal wird gewaschen, trocken getupft und die Gräte in der Mitte des Körpers herausgeschnitten. Dies geht sehr einfach, wenn man vom Bauchraum entlang der Gräten mit einem scharfen Messer schneidet.
  2. Den entgräteten Fisch habe ich in Portionen geschnitten und zusammen mit 100 ml der Unagisoße 2 Stunden im Kühlschrank mariniert.
  3. Der Aal wird vor dem Grillen aufgespießt. Die länglichen Spieße verhindern, dass der Aal sich beim Grillen zusammenrollt und erleichtert das Wenden.
  4. Beim Grillen wird der Fisch mehrfach gewendet.
  5. Sobald das Fleisch knusprig wird den Fisch bei jedem Wenden mit Soße bestreichen.
  6. Die Hitze sollte nicht zu hoch sein, damit der Fisch saftig bleibt und die Soße nicht verbrennt.
  7. Vor dem Servieren die Spieße aus dem Aal ziehen und den Fisch auf den vorbereiteten Reis legen.
  8. Über den Aal noch einige Löffel der Soße gießen und noch heiß servieren.

Das passende Getränk:
Heimberger Sonnenglanz Alsace Grand Cru Gewürztraminer 2011

Der intensive Geschmack des Fisches und der Soße ist nicht leicht zu kombinieren. Zum Glück hatten wir einen Somelier als Gast, der einen kräftig, fruchtig, frischen und goldgelben Gewürztraminer aus dem Elsass mitbrachte. Der süß-salzige Unagi wurde durch die Frische des Weins im Geschmack wunderbar kombiniert und ergänzt. Vielen Dank für die Empfehlung und den Wein an Wolfgang!

10 comments on “Gegrillter Aal – UnadonAdd yours →

  1. Hallo Katja, war auf deiner Seite unterwegs und bin begeistert. Bin gespannt, was wir vielleicht mal zaubern werden, wenn ich/wir bei euch zu Gast sind.

    1. Hallo Peter, das freut mich sehr! Wir werden sicherlich viele schöne Gerichte zusammen zaubern! Im Sommer wollte ich gerne Yakitori grillen, dass sind die kleinen leckeren Spieße 😉

  2. Sieht verführerisch aus und klingt verlockend – Frage: bleibt die Haut dran oder wird die abgezogen? Danke für eine Info (wir haben 3 Aale in unserem TK // Geschenke von einem Angler // war etwas ratlos bis ich auf Ihr Rezept stiess)

    1. Hallo Olga, beim Räuchern wird die Aalhaut leider sehr zäh, aber beim Grillen knusprig und kann mitgegessen werden. Meine Mutter brät Aale auch gerne (mit Haut) in der Pfanne von allen Seiten und serviert diese mit angebratenen Apfelstücken und Salbei. Klingt wild, ist jedoch ebenfalls sehr lecker. Viele Grüße, Katja

  3. Hallo! Großes Dankeschön für die tolle Anleitung, die Soße musste ich aus Ermangelung von Sake und Mirin (nicht auffindbar bei uns aufm Dorf) mit Honig Likör (für Mirin) und Portwein (eigentlich hätte ich Cherry genommen hatten wir aber auch nicht im Haus und der Port war noch da) gemacht. Es schmeckt nicht ganz so wie das original (vom Sushi Chef meines Vertrauens) aber mit gleichen Mengen immernoch verdammt Lecker! Wird wieder gemacht!

    1. Wow – deine Variante mit Honig Likör und Portwein klingt aber auch sehr interessant! Ich finde das Ergebnis muss nicht immer wie das Orginal aussehen und schmecken. Die Inspiration und eigene Umsetzung sind genauso wichtig. Viele Grüße und herzlichen Dank für deinen Erfahrungsbericht mit den Alternativ-Zutaten!

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