Süsses zum Kirschblütenfest
Sakura-Mochi sind kleine Reismehl-Crepes, gefüllt mit roter Bohnencreme, die mit einem salzig eingelegten Kirschblatt umwickelt werden und in Japan besonders gern in der Kirschblütenzeit von März bis April gegessen werden.
Süß, salzig, zart und aromatisch – und mit kaum mit einer bei uns bekannten anderen Süßigkeit vergleichbar. Die rote Bohnencreme in der Mitte erinnert mich an Nougat-Marzipan, die Crêpes sind zart elastisch wie Blütenblätter und durch den von mir verwendeten Granatapfelsirup leicht fruchtig. Die eingelegten Blätter und Blüten sind nicht nur Dekoration, sondern werden mitgegessen. Sie haben ein ganz besonderes Aroma und duften typisch nach Kumin: pflanzlich, würzig, kirschkernig.
Sakura-Mochi wollte ich schon lange zubereiten, dazu hatte ich im letzten Jahr Kirschblätter selbst mit Salz fermentiert. Zu meiner großen Freude hatte mir eine japanische Food-Bloggerin eingelegte Kirschblätter und Blüten aus Japan mitgebracht.
Für dieses Rezept habe ich verschiedene Beschreibungen, Farbstoffe und Wickeltechniken ausprobiert. Von Fumi gab es eine Teigvariante, die mit heißem Wasser zubereitet wird. Ich habe mich nach Tests an die einfachere Zubereitung von Mari gehalten und bin mir sicher, dass euch damit die Sakura-Mochi ebenfalls ganz ausgezeichnet gelingen werden.
Rezept für Sakura-Mochi nach Kanto-Art
Zutaten für 6 Stück Sakura-Mochi (geklappt oder gerollt)
Crêpe-Teig
- 12 g Shiratamako, japanisches Klebreismehl (白玉粉)
- 80 ml weiches Wasser (gefiltert oder weiches Mineralwasser)
- 23 g Zucker
- 38 g Mehl Typ 405
- pflanzliche Lebensmittelfarbe aus Rote-Beetepulver oder Granatapfel-Sirup
- etwas neutrales Planzenöl
Füllung und Hülle
- 120 g Azuki Koshian, rote Bohnencreme (gibt es fertig im Asia-Markt)
- Optional: 6 salzig eingelegte Kirschblätter, Sakura-no-ha 桜の葉
- Optional: salzig eingelegte Kirschblüten, Sakura Hana
Zubereitung:
- Die rote Bohnenpaste mit den Händen zu 6 Kugeln je 20 g formen.
- Die Kirschblätter abspülen, für 10 Minuten in kaltes Wasser legen zum Entsalzen, anschließend zwischen Küchenpapier abtropfen lassen.
- Den Farbstoff im Wasser auflösen. Nicht zu viel Farbe verwenden, das Wasser sollte nur hellrot sein, damit der Teig später zart rosa wird.
- Das Reismehl in eine Schüssel geben. Das gefärbte Wasser, den Zucker und das Mehl hinzugeben und alles glatt und klümpchenfrei verrühren.
- Die Pfanne dünn mit Öl einfetten und auf mittlerer Stufe erhitzen. 1 EL des flüssigen Teigs in die Pfanne geben und dünn mit dem Löffelrücken oder Teigschaber zu einem Oval verstreichen.
- Wenn die Oberfläche trocken aussieht, vorsichtig wenden und die andere Seite ganz kurz anbacken.
- Backpapier auf ein Kuchengitter legen und die gebackenen Crêpes darauf abkühlen lassen.
- In die Crêpes je eine Koshian-Kugel legen und die gerollten oder geklappten Taschen mit einem Kirschblatt umwickeln.
- Die kleinen Sakura-Mochi sollten frisch und noch am gleichen Tag gegessen werden. Dazu als Getränk einen grünen Tee oder Matcha servieren.
Varianten:
Neben dem Rezept nach Kanto-Art (Kanto ist das Gebiet um Tokyo) gibt es noch eine Kanzai-Variante (Kanzai ist das Gebiet um die drei Städte Osaka, Kōbe und Kyōto) mit rosa Klebreis anstatt der Reismehl-Crepes. Bei beiden Varianten werden die Mochi mit eingelegten Kirschblätter umwickelt.
Wickeltechnik:
Verschiedene Wickeltechniken werden verwendet: wie Zigarren gerollten Stangen sowie geklappten Taschen. Beide Varianten sehen sehr hübsch aus und können auch ohne das Kirschblütenblatt zubereitet werden.
Die salzig eingelegten Kirschblüten habe ich aus Japan mitbringen lassen und sind in Europa nur selten erhältlich. Sie sind zum Glück lange haltbar und können auch für andere Desserts und Cocktails, wie zum Beispiel Sakura-Martini, verwendet werden.
Wer keine saltzig eingelegten Kirschblätter findet oder bestellen will, kann die Blätter auch selbst herstellen. Hierzu werden im Frühsommer zarte Kirschblätter der Süßkirsche gepflückt und mit Salz eingelegt. Hier ein Rezept für eingelegte Kirschblätter.
Seit einiger Zeit sind auch Farbpasten, Tinkturen und Pulver ganz ohne Chemie erhältlich. Diese werden aus Obst und Gemüse wie Trauben, Beeren, Äpfel und Kürbis hergestellt. Ein Anbieter, den ich selbst ausprobiert habe, ist zum Beispiel Eat a Rainbow (unbeauftragte & unbezahlte Werbung) .
Gut zu wissen:
Sakura Mochi sind vegan, da sie keine tierischen Produkte enthalten und nur aus Reis- und Weizenmehl, roten Azukibohnen, Wasser, Zucker, pflanzlichen Farbstoffen und Öl bestehen.
Bis auf die eingelegten Kirschblätter und Blüten sind alle Zutaten in Asia-Märkten erhältlich. Wer keine Kirschblätter bekommt, kann auf diese verzichten, diese selbst einlegen oder eingelegte Weinblätter verwenden.
Aufbewahrung: Sakura-Mochi schmecken am besten frisch und sollten am gleichen Tag gegessen werden. Die Sakura-Mochi auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahren, da der Teig sonst hart und zäh wird!
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